Vor dem Schloss auf der linken Seite der Eingangshalle (wenn man herauskommt) steht in der Mitte einiger Hecken ein großer Springbrunnen mit den sich bewegenden Figuren verschiedener magischer Wesen. Das Wasser leuchtete die meiste Zeit kristallweiß, außer man wirft eine Münze hinein und wünscht sich etwas. Je nach Art des Wunsches verfärbt sich das Wasser in den unterschiedlichen Farben. Es heißt die Wünsche würden immer auf die ein oder andere Art und Weise in Erfüllung gehen, also ist Vorsicht geboten.

cf: Sprung

Für Blake war von Anfang an klar gewesen, dass er mit einer Begleitung zum Ball gehen würde, aber er hatte lange gebraucht um zu entscheiden, wen er fragen würde, denn das er nur ein Mädchen fragen würde, war absolut klar gewesen für ihn. Und dann hatte er die Ravenclaw kennen gelernt und irgendwie hatte sie angefangen ihn zu faszinieren. Sogar so sehr, dass er länger über sie nachgedacht hatte, als normal. Vermutlich, weil sie keine Konkurrentin war und ihn nicht herausforderte, sondern sich eher.. irgendwie unterordnete und genau das wollte Blake immerhin. Also hatte er sie gefragt und sie hatte ja gesagt. Gerade war er vom Schiff aus unterwegs zum Schloss, als er eine Nachricht von Amaya bekam und deswegen sofort leicht lächelte. Tatsächlich beschleunigte er sogar seine Schritte ein klein wenig, bis er zum Brunnen kam, lächelnd auf Maya zulief, ihre Hand nahm und ihr mit einem Lächeln einen Kuss auf den Handrücken drückte. "Hallo.", meinte er leicht lächelnd, sah an ihr herunter und lächelte noch etwas mehr. "Wunderschön!", sagte er ehrlich.

Maya ließ sich von der weihnachtlichen Atmosphäre einnehmen und versank ein wenig in Gedanken. Das Lächeln auf den Lippen der Schulsprecherin wurde trauriger, melancholischer. Normalerweise würde sie morgen nach Hause fahren, aber das ging nicht. Ihre Mutter war noch immer im Krankenhaus und ihr Vater ... nun, der ertrug die Stille im großen Haus der Petrovs nicht und hatte sich mit noch mehr Arbeit zugehalst. Seine Töchter und Zeit mit ihnen verbringen, passte nicht mehr in seinen Zeitplan. Ein leises Seufzen kroch ihre Kehle hinab; Maya legte den Kopf in den Nacken und blickte nach oben in den Himmel. Der Blick aus dunklen Augen verlor sich in dem dunklen Firmament. Freiheit ..., wie verlockend das doch klang. Bevor die Kasachin sich endgültig in den melancholisch-trüben Gedanken und Erinnerung verlieren und ihr die Vorfreude auf diesen Abend entgleiten konnte, nahte auch schon Rettung. Sie hatte Blake nicht gehört oder gesehen, aber plötzlich war er da und nahm ihre Hand. Amaya unterdrückte ein Zusammenzucken, auch wenn sie das Gefühl hatte, ihr Herz sei vor Schreck in die Hose gerutscht. Sie lächelte bei dem Handkuss. "Hallo, hast dich also doch entschieden, zu kommen", schmunzelte sie und musterte ihn. Wow. Er strotzte nur so vor Selbstbewusstsein, selbst wenn er nicht viel tat oder sagte. Und das imponierte sie sehr.

Auch wenn Blake Amaya genau im Blick hatte bemerkte er das Unterdrücken des Zusammenzuckens nicht wirklich, obwohl sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen schlich, als er sie so ansah. Auch nach dem Kuss hielt er ihre Hand mit nur leichtem Druck in seiner Hand, wobei ihre Finger auf seinen lagen und sein Daumen über ihren Handrücken strich. "Entschieden hatte ich mich schon bevor ich dich gefragt habe.", stellte Blake fest, wobei er ganz leicht Schmunzelte und dabei eine Augenbraue hob. "Sollen wir nach drinnen? Dir ist sicher kalt.", sagte Blake zuvor kommend, wobei er sie an der Hand etwas zu sich zog und die freie Hand an ihren Oberarm legte.

Was für ein Gentleman, dachte Amaya und lächelte leicht, dafür aber umso ehrlicher. Erleichterung flutete ihr Inneres. Fast hatte Maya befürchtet, doch noch alleine auf dem Ball zu gehen und sich die Bloße zu geben. Fragen wie: Was wenn er doch keine Lust hat? Wenn er jemand besseren gefunden hat? und andere waren ihr durch den Kopf gespukt. Doch das war Vergangenheit. Blake war hier, er hielt sein Wort. Ein wahrer Gentleman. "Es hätte ja ... egal, auf jeden Fall bin ich froh, dass du da bist", sie lächelte leicht. "Ich finde es hier angenehm. Können wir noch fünf Minuten hier bleiben?", die Ravenclaw wandte den Kopf zu ihrem Begleiter und ihre braunen Augen funkelten leicht, ehe sie wieder nach vorne sah und sich fragte, was an der Legende um die Wunschbrunnen wahr war. "Meinst du, Wünsche gehen wirklich in Erfüllung, wenn man eine Münze hinein wirft?", doch egal ob wahr oder nicht, die drei sehnsüchtigsten Wünsche der Hexe würden sich nie erfüllen. Weder würde ihr kleiner Bruder ins Leben zurück kommen noch würde ihre erste und große Liebe wiederkehren. Julien war gegangen. Für immer. Und Katyas Heilung? Da vertraute sie eher der Wissenschaft als irgendeine Brunnen. Gut der trübsinnigen Gedanken, Maya. Heute ist Heiliger Abend, da sind solche Gedanken fehl am Platz, ermahnte sie sich innerlich.

Lächelnd sah Blake zu seinem Weihnachtsball Date herunter, wobei er mit der Hand leicht über ihre Schulter strich. Zu ihren ersten Worten sagte er allerdings nicht, sondern schüttelte nur ganz kurz den Kopf und lächelte dann weiter, ehe er sie näher zu sich herzog und jetzt einen Arm um sie herum legte, so dass er sie in der Kälte etwas wärmen konnte. "Hmm in Ordnung. 5 Minuten.", sagte er warm, denn irgendwie wollte er ihr diesen Wunsch gerne erfüllen. Er hatte tatsächlich sogar das Gefühl, dass er ihr gerne auch mehr Wünsche erfüllen würde. Als hätte sie das gehört sprach sie schon den Wunschbrunnen an, weshalb Blake einen Moment den Blick von ihr löste und zu dem Brunnen sah. "Du könntest es ausprobieren.", meinte er mit einem kleinen Schmunzeln und zog eine Münze aus seiner Hosentasche, die er ihr in die Hand drückte. Er war sich nicht ganz sicher, ob dieser Brunnen wirklich komplett funktionierte, aber vielleicht.. vielleicht bei kleineren Wünschen. Sicher nicht bei seiner Mutter. Oder bei ähnlichem.

Blakes Stimme veranlasste die Ravenclaw dazu wieder zu dem Amerikaner zu sehen. Ihr Blick fiel auf die Münze in seiner Hand. Soll ich? Naja vielleicht einen kleinen Wunsch ... ein Versuch kann nicht schaden, "... na gut, mehr als sich nicht erfüllen, kann es ja nicht", meinte sie schmunzeln, ehe ihre Finger die Münze sanft umfassten und sie sich mehr unbewusst ein wenig an Blakes Schulter lehnte, als er den Arm um sie herum legte. Einen Moment betrachtete sie noch den Knut in ihrer Handfläche, ehe sich die dunkel umrahmten Augen schlossen, ihr Atem ein wenig flacher ging und sie sich konzentrierte. Schokolade-Himbeer-Eis heute zum Abend, es war ein banaler Wunsch, aber einer bei dem sie nicht viel falsch machen konnte. Danach warf sie mit leichtem Schwung die Münze in den Brunnen. Das Wasser verfärbte sich auf der Stelle zart blau. "Magst du es auch probieren?"

Warm lächelnd, aber mit einer eindeutigen Aufforderung im Blick sah Blake Amaya, als sie fast ein wenig fragend zu ihm hoch sah. "Na komm.", sagte er warm und lachte dann leise bei ihrer Feststellung. "Eben.", bestätigte er, hielt aber für eine winzige Sekunde ihre Hand fest, als sie nach der Münze griff, ehe er sie los ließ und ihr dabei zusah, wie sie erst die Münze betrachtete und dann doch die Augen schloss um den Wunsch zu äußern und die Münze ins Wasser zu werfen. Sie sah schön aus so mit geschlossenen Augen. Friedlich, sanft irgendwie und gerade eben mit einer kleinen Falte zwischen den Augenbrauen, weil sie sich so konzentrierte. Automatisch hielt Blake sie ein wenig fester, als sie sich an ihn lehnte, während sein Blick auf das zarte blau des Wasser fiel und er den Kopf ein wenig senkte. "Was hast du dir gewünscht?", fragte er leise nach. "Sag es mir.", fügte er noch ein wenig fester hinzu, ehe er ihre Frage hörte und wieder zu ihr sah. "Nein.. Nein ich denke eher nicht.", sagte er mit einem leichten Lächeln und sah ihr dann ernst in die Augen. "Ich freue mich, dass du heute mit mir hier bist.", sagte er ernst und ehrlich, ehe sich wieder ein zartes Lächeln auf seine Lippen legte.

Blake hielt ihre Finger noch ein paar Sekunden länger fest und irgendwie gefiel es ihr. Seine Hände waren trotz der Kälte draußen angenehm warm. Dann konzentriere sie sich, legte ihre Stirn leicht in Falten, suchte einen Wunsch aus, bei dem einfach nichts schief gehen konnte, sollte doch an dieser Legende etwas dran sein. Magie war eben unberechenbar ... aber wunderschön. Im nächsten Moment verließ die Münze schon ihre Finger und das Wasser färbte sich zart blau. Eine kleine Weile versankt Maya in diesem Anblick, ehe Blake es schaffte, auf seine Art und Weise ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Die Kasachin blickte zur Seite. "Wenn ich ihn dir verrate, wird er sich doch nicht erfüllen", schmunzelte sie. Dann überlegte sie kurz. "Naja egal ... ich habe mir ein Schokolade-Himbeer-Eis zu heute Abend gewünscht, banal oder?", sie lachte leise und ihre Wangen röteten sich, wobei nicht mehr feststellbar war, ob vor Kälte oder Verlegenheit. "Gleiches Recht für alle, Mister Washington. Was hätten Sie sich denn gewünscht?", schmunzelte die Kasachin und sah ihn neugierig an.

Als Amaya wieder zu ihm sah, sah er sie fest an und lächelte dann schmal. "Der Wunsch ist schon erfüllt. Sag es mir.", sagte er nochmal, weil er wirklich darauf bestand, dass sie es ihm sagte und dann gab sie wirklich nach und ihr Wunsch sorgte dafür, dass er leise lachen musste. "Banal vielleicht, aber gerade deswegen ist es so schön. An Weihnachten ist es doch schön, wenn alles einfach, aber gemütlich ist.", sagte er mit einem warmen Lächeln, sah sie dann aber sofort etwas besorgter an, bevor er sein Jackett auszog, ihr um die Schultern legte und sie dabei auch direkt näher zu sich und in seine Arme zog. "Wir sollten rein. Wo möchtest du hin?", fragte er, ohne zu dem ersten Satz einen Widerspruch zuzulassen. Lachend hörte er danach ihre förmlich Anrede und sah mit einem leisen Seufzen kurz auf den Wunschbrunnen. "Ein Schokobrunnen wäre doch was. Aber wenn ichs richtig weiß, gibt es den sowieso schon.", antwortete er mit einem kleinen Zwinkern, bevor er dem Brunnen schon den Rücken kehrte und anfing mit ihr zum Schloss zu laufen.

Ob es sein fast schon fordernder Tonfall gewesen war oder der Blick aus diesen intensiven, dunklen Augen, die so wirkten, als könnten sie bis auf den Grund ihrer Seele blicken (Amaya erschauderte bei den Gedanken ein wenig), der sie dazu veranlasste, doch noch mit der Sprache herauszurücken, wusste sie nicht mehr. Aber im Endeffekt war dies auch nicht mehr wichtig. Die Worte waren ausgesprochen und selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte Maya sie nicht mehr zurück nehmen können. Und so wartete sie mit geröteten Wangen auf eine Reaktion. Als Blake leise lachte, vertiefte sich das Rot nur noch mehr und ein leises Kichern entkam ihr. "Huch", es wurde von dem überraschten Laut unterbrochen, als Blake ihr plötzlich sein Jacket um die Schulter legte. Mehr unbewusst kuschelte sich die Schulsprecherin in den warmen Stoff und sog den Duft ein. Herrlich ... angenehm ... alles Attribute, die ihr dabei durch den Kopf gingen. Erst nach wenigen Sekunden wurde ihr ihre Handlung bewusst und sie blickte verlegen auf. "Also auch ein Leckermäulchen, was?", schnell die Verlegenheit überspielen und Blakes Worte lieferten ihr die perfekte Vorlage dafür. Sie lehnte sich ein wenig mehr in seine Arme, die ihr Schutz versprachen. Irgendwie war es ei tröstender Gedanke ... "Ich überlasse dir die Führung", sagte sie dann leise und sah ihn einfach nur ehrlich an. Irgendwie hatte sie wirklich keinen Wunsch. Von ihr aus hätten sie auch weiterhin hier stehen bleiben können ...

Blake wusste, dass er manchmal sehr fordernd sein konnte, immerhin machte er das mit voller Absicht und er konnte sein Lächeln nicht verbergen, als Maya tatsächlich antwortete. Genauso wollte er das haben und Amaya schien perfekt für seine Ansprüche zu sein. Nicht nur das.. sie interessierte ihn wirklich. Er wollte mehr über sie wissen, eigentlich wollte er alles über sie wissen und es fühlte sich gut für ihn an, wenn er sie so festhielt wie gerade eben oder wenn er sah, wie sie sich in seine Jacke kuschelte und dann so verlegen hoch sah. Sofort begann er zu Lächeln und zog sie wieder in seine Arme, während er leise anfing zu Lachen. "Möglich.", meinte er nur unbestimmt und zwinkerte ihr zu, während er mit ihr im Arm schon die ersten Schritte machte. "Sehr gut.", sagte er lächelnd und führte sie jetzt nach drinnen, durch die Eingangshalle und zu den Tischen, wo er ihr einen Stuhl zurecht rückte und sich neben sie setzte.

Tbc: Weihnachtsball | Tische

Die Wärme der Jacke, die Nähe zu dem eigentlich unbekannten Amerikaner und einfach nur die weihnachtliche Stimmung um sie herum, löste einen entspannten Effekt auf die Kasachin aus. Kurz schloss sie die Augen und atmete tief durch. Sie genoss den kühlen Lufthauch und ließ sich fallen. Dieses Gefühl war vertraut und gleichzeitig sonderbar neu. Es war Vertrauen. Aber eine andere Art als sie sie Castiel oder ihrer Schwester entgegen brachte. Es war ... wie damals bei Julien und doch nicht ganz. Verwirrt über diese Gedanken schüttelte sie den Kopf und war froh, als Blake wieder sprach und sie so im Hier und Jetzt hielt. Amaya ließ sich nach drinnen führen, durch die Eingangshalle und zu den kleinen Tischen, die überall verteilt waren und dabei auf eine Art perfekt in das Gesamtbild passten. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen sah sie zu wie Blake ihr den Stuhl zurecht schob. Was für ein Gentleman, dachte sie und nahm Platz. Noch behielt sie die Jacke an, aus einem Grund, den sie nicht genau definieren konnte. Aber es war angenehm. Einfach nur angenehm. Und sie genoss es.